„Was du nicht veränderst, wählst du!“
Dein Schweigen gibt dein „ich“ zur Interpretation frei!
Beide Sätze haben eine sehr tiefe Wahrheit inne und betreffen uns alle. Vor allem im Hinblick auf unsere Lebensgestaltung. Fehlende Entscheidungsfreude, Inaktivität, Passivität oder das Festhalten an einem Status, wir wählen ganz unbewusst das, was ist, wenn wir nichts ändern.
Wenn unsere Entscheidung davon geprägt ist, einen Zustand oder ein gewisses Verhalten nicht zu ändern, so akzeptieren wir beides als Teil unseres Lebens, oft sogar als Teil unserer Identität („Ich kann mich nicht entscheiden“)
Die gewohnten Umstände – auch wenn sie sich oft nicht als sehr angenehm anfühlen – sorgen dennoch für eine Art Sicherheit.
Nicht Handeln ist einer stillen Zustimmung gleichzusetzen. „Chi tace, consente“, heißt es in meinem Heimatland, „wer schweigt, bejaht.“
Mit dieser stillen Zustimmung wächst proportional die Verantwortung, die auf das Außen projiziert wird. Andere sind plötzlich an meiner Misere schuld, „Warum hilft mir denn keiner?“, „Warum immer ich?“. Umstände oder Menschen dienen plötzlich als Schuldige für den eigenen Zustand.
Der Satz – „Was du nicht veränderst, wählst du“ zeigt aber, dass wir IMMER die Wahl haben. Wenn wir nicht wählen können, so sollten wir uns jedenfalls gute Unterstützung holen. Nicht um anderen die Verantwortung überzustülpen, sondern um mit professioneller Hilfe dem Anteil auf die Spur zu kommen, der sich ohnmächtig fühlt und auf Hilfe und Verantwortung im Außen zu warten scheint.
Wir glauben oft, wir hätten gar keine Kontrolle über unser Leben, was sich uns eventuell in den geplanten Weg legt. Wir machen die Umstände, eventuell die Gesellschaft oder Krankheiten und Unfälle dafür verantwortlich, dass es leider anders gekommen ist, als wir wollten und wir somit nichts dafürkönnen.
Aber die Fremdbestimmtheit ist eine Illusion. Wir haben viel mehr Kontrolle, als wir glauben. Durch unsere Nicht-Veränderung bestimmen wir aktiv den Zustand, in dem wir sind.
Es ist ohne Zweifel, dass viele Dinge in unserem Leben nicht in unserer Macht stehen, aber die Haltung, die wir dazu einnehmen, die Entscheidungen, die wir dann treffen erlauben uns sehr wohl die Gestaltung unseres Lebens.
Unsere Reaktion unterliegt der absoluten Wahlfreiheit.
Ich denke, dass die tiefe Erkenntnis, dass sich nicht zu entscheiden eine sehr folgenreiche Entscheidung ist, macht vielleicht Angst, denn sie konfrontiert uns mit der Verantwortung, die wir glauben, nicht tragen zu können oder tragen zu wollen.
Andererseits eröffnet der Satz auch die Türen der Möglichkeiten.
Wenn du in einer Situation feststeckst und glaubst, nichts daran verändern zu können, dann halte dir bitte immer vor Augen: „Was du nicht veränderst, wählst du!“
Und such dir gegebenenfalls professionelle Unterstützung, denn eines ist sicher: Du musst diesen Weg absollut nicht alleine gehen, aber jedenfalls selbstverantwortlich!
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